Als ökologisch wirtschaftender Imker stehe ich hinsichtlich Klimaschutz in besonderer Veranwortung. In meiner Imkerei wird für die Erzeugung eines Glas Honigs etwa die Menge an elektrischer Energie benötigt, die eine 100 Watt-Birne in einer Stunde verbraucht. Die Bewirtschaftung und das Wandern mit den Bienen erfordert darüberhinaus eine Menge von 0,07 l Diesel für ein Glas Honig. Dazu kommt noch der Energieaufwand, den die Hersteller von Geräten und Betriebsmitteln für die Imkerei benötigen.
Ich bin bemüht, den Energieeinsatz möglichst gering zu halten und die benötigte Energie möglichst aus regenerativen Quellen zu beziehen.
In dem 2002 bezogenen Imkereigebäude wird die Heizung ausschließlich mit Holz aus den umliegenden Wäldern betrieben. Das Warmwasser wird ebenfalls mit der Holzfeuerung oder mit Hilfe der Solaranlage auf dem Dach erzeugt.
Das Einschmelzen alter Waben hat bisher auch immer viel elektrische Energie verbraucht. Seit dem Herbst besitze ich einen alten Dampferzeuger aus Militärbeständen, der mit altem Palettenholz befeuert wird. Jetzt macht das Wabenschmelzen wieder Spaß.
Seit Januar 2009 beziehe ich ausschließlich elektrische Energie aus regenerativen Quellen über die Firma Naturstrom.
Professionelles Arbeiten ermöglicht hohe Honigerträge, so dass sich die eingesetzte Energie auf eine große Menge Honigs verteilt. Kartonagen unserer Lieferanten nutzen wir für den Honigversand ein weiteres Mal.
Das Winterfutter für die Bienenvölker stammt ausschließlich aus europäischer ökologischer Landwirtschaft. Ökologische Landwirtschaft dient auf vielfältige Weise dem Klimaschutz. Durch Ökologische Landwirtschaft gelangen keine Spritzmittel in die Feldflur, was der Gesundheit meiner Bienen und anderer Insekten wiederum dient.
Die Bestäubungsleistung der Honigbiene hat eine Schlüsselfunktion für den gesamten Naturhaushalt und das Wachstum von Pflanzen und Tieren. Auch das dient dem Klimaschutz.
In der kalten Jahreszeit sehe ich fast täglich Stieglitze, die Sonnenblumensamen picken oder Amseln und Meisen die Früchte des Weißdorns oder der Heckenrosen fressen. Diese Beobachtungen sind immer wieder eine Bestätigung, wie wichtig die Honigbienen und ihre Bestäubung sind und geben meiner Arbeit als Imker Sinn.
Jan-Dirk Bunsen