Mit Dankbarkeit blicke ich heute auf 40 Lebensjahre mit Bienen und 30 Jahre als Erwerbsimker zurück.

Das erste Bienenvolk bekam ich während meiner landwirtschaftlichen Ausbildung und Studium von einem älteren Imker geschenkt. Vom ersten Moment an haben mich die Bienen in ihren Bann gezogen. Schnell wuchs in den ersten Jahren die Zahl der Bienenvölker, die ich mein Eigen nennen durfte. Nach ein paar Jahren der Berufstätigkeit im Angestelltenverhältnis setzte ich meinen dringenden Wunsch, von den Bienen als Erwerbsimker zu leben, in die Tat um. Das war im Jahr 1994!

Die ersten Jahre waren hart und dennoch schön und befreiend. Ich hatte keine solide Ausbildung als Imker. Die Ersparnisse waren schnell aufgebraucht. Das Geld reichte gerade so zum Leben für die Familie mit drei kleinen Kindern und für bescheidene Investitionen. Ich musste viele Rückschläge verkraften, bis ich das Imkern im großen Stil richtig beherrschte. Dann ging es bergauf.

2002 hatten wir das neue Imkerei-Gebäude mit privater Wohneinheit bezogen. Nachdem wir zuvor mit Praktikanten gearbeitet hatten, wurden wir 2004 zum anerkannten Ausbildungsbetrieb. Seither habe ich viele Menschen zu Imkern ausgebildet und viele freundschaftliche Verbindungen aus diesen Jahren bestehen noch heute. IMG-20230919-WA0006

Bis heute haben wir uns mit unserem Honig einen Namen in der Pfalz und angrenzenden Regionen geschaffen. Zum Einen befliegen unsere 750 Bienenvölker im Jahresverlauf ein riesiges Areal. Zum Anderen partizipieren viele Menschen von dem geernteten Honig. Unser Betrieb auf dem Horterhof ist der Flaschenhals, wo alles zusammen kommt und wieder entsendet wird.

Heute ist die Imkerei zu einem modernen Betrieb mit großer Außenwirkung geworden.

Auch nach den vielen Jahren ist jeder Sommer immer wieder ein Erlebnis: Die Entwicklung der Bienenvölker nach der langen Winterpause. Das Ergrünen und Erblühen der Natur. Die Düfte der Lüfte. Die Wanderungen mit den Bienen in den Schwarzwald, Pfälzer Wald oder die Eifel. Das positive Feedback zufriedener Kunden. Und ich darf immer noch dazulernen.

 

Ich bin heute dankbar, dass ich in diesen vielen Jahren diese schöne, erfüllende Arbeit machen durfte. Ich danke auch all denen Menschen, seien es Mitarbeiter oder Kunden und die Familie, die mir dieses Leben bisher ermöglicht haben.

 

Jan-Dirk Bunsen

Wir sind sehr Stolz auf die uns verliehene Auszeichnung als bester Ausbildungsbetrieb. Lesen und schauen Sie selbst, was zu dieser Ehrung geführt hat:

 Die Landwirtschaftskammer berichtet auf ihrer Webseite über die Preisverleihung

https://www.lwk-rlp.de/de/bildung/einzelansicht-bb/news/News/detail/azubis-kueren-die-besten-ausbilder/

Hier noch ein Life-Video aus der Imkerei von Rolf Schmiedel Verlag + Redaktionsbüro

https://youtu.be/kb4wddYZI3A

 

Sind Sie ebenfalls wegen des Rückgangs der Insekten und der ökologischen Folgen beunruhigt?

Die Honigbienen haben die Imker als Pfleger und Beschützer und sind auf Grund ihrer Lebensweise robuster als andere Insekten. Jedoch die Wildbienen und andere Insekten sind in ihrem Vorkommen massiv zurückgegangen. Manche Arten gelten als ausgestorben. Viele Arten werden nur noch auf wenigen Rückzugsinseln gefunden. Die Ursachen sind vielschichtig. Es fehlen vor allem Nahrung und Rückzug.

Wie Sie im eigenen Umfeld Lebensräume schaffen können, erklärt ihnen das Netzwerk blühende Landschaft auf der Webseite http://bluehende-landschaft.de/.

Eine weitere Möglichkeit, den Insekten und anderen Tieren Lebensräume zu schaffen, ergibt sich, wenn nicht Mais für die Erzeugung von Biogas angebaut wird, sondern blühende Pflanzen. Bevor die abgeblühten Pflanzen die Biogasanlage füttern, bieten Sie blütenbesuchenden Insekten Nahrung. Durch den Bezug so erzeugten Stroms können Sie ihren Betrag leisten. Bisher ist die Initiative https://bienenstrom.de/#sandwich-idee der Stadtwerke Nürtingen auf den Süden beschränkt. Der Wechsel ihres Stromanbieters ist kinderleicht. Viele Biogas erzeugende Landwirte sind bereit, etwas für die Insekten zu tun, wenn der wirtschaftliche Nachteil abgefedert wird. Womöglich werden auch Stromanbieter in ihrer Region bald initiativ.

Wir werden in naher Zukunft unseren Honig mit Bienenstrom schleudern und unseren bisherigen Anbieter von Naturstrom auswechseln!

Eine weitere Initiative in diesem Zusammenhang finden Sie hier https://www.sternenfair.de/.

Hier verpflichten sich Kuhbauern zu einer Insekten - fördernden Bewirtschaftung ihrer Wiesen und Weiden und verzichten zusätzlich auf gentechnisch veränderte Futtermittel. Ein Aufpreis durch die Molkerei Sternenfair sichert den Bauern ihre Existenz und gleicht die höheren Kosten und geringeren Erträge aus. Die Milchprodukte finden sie in den Regalen vieler Supermärkte.

 Wie Sie sehen, gibt es viele Möglichkeiten, eine Landwirtschaft zu fördern, die der Natur und dem Gemeinwohl dient.

 

Wir bilden seit 2004 im Beruf Tierwirt Imker aus. Nun haben wir uns der Jury der Landwirtschaftkammer gestellt und an einem Wettbewerb teilgenommen.
Lesen Sie hier den Zeitungsartikel über die Auszeichnung

In den vergangenen 3 Wochen haben wir alle unsere Bienenstände besuchen können und jedes Volk angeschaut. Wir sind derzeit von dem guten Zustand der Völker sehr beeindruckt. Die Verluste seit Oktober liegen bei nur 0,35%. Die derzeitige Verfassung der Bienen ist das Ergebnis unserer fachlich fundierten und engagierten Spätsommerpflege. In einer Zeit, in der die Bienen wegen intensiver Landwirtschaft und dem Klimawandel einen schwierigen Stand haben, ist deren Überleben um so mehr von dem Engagement gut ausgebildeter Imker abhängig.

Frühestens Anfang März und wenn die Temperaturen auf über 10°C ansteigen, werden wir die nächste Nachschau halten. Bis dahin ruhen die Völker. Die Fluglöcher sind mit Gittern oder Keilen so eingeengt, daß keine Mäuse die Winterruhe stören könnten. Hoffentlich entdecken keine Spechte die Völker als ergiebige Futterquelle.