Noch haben unsere Bienenvölker  damit zu tun, sich von dem langen Winter zu erholen. Ihre Entwicklung vom Wintervolk zum trachtbereiten Sommervolk ist noch nicht vollzogen und liegt mindestens 2 Wochen gegenüber einem Durchschnittsjahr zurück. Die verhaltene Entwicklung der Vegetation und der Blüten kommt uns hier sehr entgegen. So haben die Bienen noch ein wenig Zeit, zu Kräften zu kommen, bevor das große Blühen beginnt.

Als Imker tragen wir große wirtschaftliche Risiken, da die Witterung nicht zu beeinflussen ist, jedoch Nektarfluss und  die Bienengesundheit stark von ihr abhängig sind. 

Das Verbot dreier für die Bienen besonders gefährlicher Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln, welches am Montag in Brüssel quasi beschlossen wurde, begrüße ich sehr. Ich erhoffe mir davon eine Verbesserung der Bienengesundheit und eine Verbesserung der Überwinterungsfähigkeit aller Bienenvölker in den betroffenen Regionen.

Jetzt fehlt noch eine Verbesserung der ganzjährigen Nahrungsgrundlage der Bienen in intensiven Agrarlandschaften zum Wohlergehen von Honigbienen und vieler anderer Lebewesen.

Haben Sie bereits Ihren Hausgarten vor diesem Hintergrund kritisch beleuchtet? Unterstützung finden Sie bei www.bluehende-landschaft.de .

 

Jan-Dirk Bunsen

Heute haben wir unsere neuen Ablegerkästen in den Westpfalzwerkstätten in Kaiserslautern-Siegelbach abgeholt. Die dortige Schreinerwerkstatt mit 10 Menschen mit Behinderungen hat sie nach unserem Muster gefertigt.

Das Bauholz, Weymouthskiefer ist in der Region im Pfälzer Wald gewachsen und wurde dort auch von einem mittelständigen Sägewerk aufgesägt.

Ab Sommer 2013 werden Bienenvölker in diesen „Beuten“ leben und in der Pfalz Nektar und Pollen sammeln und im Vorbeiflug Blüten bestäuben. 

Die Pfalz gilt als strukturschwache Region. Umso mehr freut es mich, mit meiner Imkerei dazu beizutragen, dass andere Wirtschaftspartner unserer Region profitieren können.

 

Jan-Dirk Bunsen

Liebe Honigfreunde,

das Honigjahr 2012 startete spät und für uns ohne größere Winterverluste. Wie Sie der Presse entnehmen konnten, sind dagegen auf Deutschland bezogen 25% der Bienenvölker nicht über den Winter gekommen. Auch global gesehen steht es um den Fortbestand der Bienen vielfach nicht sehr gut. Die Ursachen sind in der schwierigen Bekämpfung der Varromilbe und in der Intensivierung der Landwirtschaft, sprich Pestizideinsatz und Blütenarmut zu sehen.

Derzeit sind wir Imker mit dem Abschluss der Saison 2012 beschäftigt. Nahezu alle Bienenvölker stehen bereits auf den Winterstandorten und sind aus Pfälzer Wald und dem Naturpark Lothringen heimgekehrt oder waren in diesem Jahr gar nicht auf Wanderschaft.

Die Spätsommerpflege mit der Varroabekämpfung und der Auffütterung ist in vollem Gange. In Kürze werden alte Königinnen gegen junge, durchsetzungsstarke Herrscherinnen ausgetauscht. Sorgfältige Vorbereitungen auf den Winter sind eine wichtige Voraussetzung für vitale, gesunde und leistungsfähige Bienenvölker für die nächste Saison.

Die Witterung im Honigjahr 2012 ließ keine gute Honigernte zu. Die Frühtracht vor allem in den Höhenlagen des Pfälzer Berglandes war noch zufriedenstellend. Die erste Enttäuschung war jedoch das Ausbleiben der Akazienblüte. Wir konnten keinen eigenen Akazienhonig im Saarland ernten und müssen auf Akazienhonig von Bioland-Kollegen aus anderen Teilen Deutschlands zurückgreifen, um das Angebot einigermaßen aufrecht zu erhalten.

Der Sommer brachte keine Wende, die Witterung blieb unbeständig und kühl, so dass auch die Sommerblumen und die Edelkastanie nur spärlich Nektar für die Bienen anboten. Nach zwei guten Waldhonigjahren hat der Schwarzwald keinen Honig beschert. Hier können wir allerdings auf Lagerbestände zurückgreifen.

Die Gesamthonigernte 2012 liegt etwa 25% unter dem langjährigen Mittel.

Doch es gibt auch Erfreuliches zu berichten. Auch wenn nach 18 Jahren vieles zur Routine wird, entdecken wir immer wieder neue Verbesserungen der Betriebsweise, die uns die Arbeit erleichtern und Energie und Rohstoffe einsparen.

Ab diesem Monat haben wir einen dritten Ausbildungsplatz für den Beruf des Tierwirtes – Fachrichtung Imkerei in unserer Imkerei eingerichtet.

Mit honigsüßen Grüßen

 

Jan-Dirk Bunsen

Seit heute haben wir die Abfüllung und den Verkauf unseres Honigs in ein familieneigenes aber dennoch unabhängiges Unternehmen ausgelagert. In Zukunft werden ihre Honigbestellungen von Melifactum ausgeführt. Die Imkerei Bunsen – Apikultura palatina – erzeugt weiterhin den Honig mit ihren Bienenvölkern in der Region.

 

Jan-Dirk Bunsen

In den vergangenen zwei Wochen hatte ich nach langer Winterruhe Gelegenheit, die Überwinterung der Bienenvölker zu überprüfen. Lediglich 3% bis 4% der Völker haben den Winter nicht überlebt. Bundesweit erwartet man ca 30% Verluste. Die Bienenhaltung ist in den letzten ein bis zwei Jahrzehnten zunehmend schwieriger geworden. Nur naturnahe Standorte mit reichlicher, natürlicher Nahrung und professioneller, gewissenhafter Einsatz für die Bienengesundheit garantieren eine gute Überwinterung. Bienen kann man angesichts ihrer Bestäubungsleistung als „systemrelevant“ für unser Ökosystem bezeichnen. Umso wichtiger ist heute die Arbeit von uns Imkern, da die Bienen ohne deren Pflege nicht mehr überleben könnten.

Die Salweidenblüte bringt für die Bienen das erste große Pollenangebot. Pollen ist für die Bienenvölker in erster Linie Eiweißnahrung und eineVoraussetzung, viele junge Larven zu erwachsenen Bienen aufzuziehen. Zur Zeit haben die Völker nur 4000 bis 8000 Bienen. In 10 Wochen wird die Population auf 40.000 bis 50.000 Individuen angewachsen sein. Dazu zählen ca. 2000 Drohnen und eine Königin. Für uns Imker ist die Salweidenblüte gleichermaßen ein Startsignal. In Kürze kommen die Auszubildenen nach 3,5 Monaten aus den Winterferien und dem Blockunterricht zurück. Dann gilt es, mit Volldampf alles für die Saison zu richten und vorzubereiten.

Pollen sammelnde Biene auf der Salweide

Pollen sammelnde Biene auf der Salweide


Pollensammlerinnen bei der Heimkehr vom Flug
Pollensammlerinnen bei der Heimkehr vom Flug


Weidenpollen eingelagert in einer Bienenwabe
Weidenpollen eingelagert in einer Bienenwabe


Unser Honiglager ist trotz der guten Ernte 2011 schon recht leer. Die Nachfrage nach regionalem Bio-Honig ist weiterhin steigend. Die Rückmeldungen vieler zufriedener Kunden motiviert uns, weiterhin unser ganzes Wissen und Können für die Bienen- und Honigpflege einzusetzten.

Auf der letzten Jahrestagung der Bioland-Imker haben wir ein Leitbild entwickelt, nach der wir Kollegen unsere Betriebe führen wollen.

  1. Bienengesundheit stützt sich auf vitale Bienen und züchterische Maßnahmen, sowie ausschließlich natürliche Medikamente aus Stoffen wie sie auch im Honig vorkommen.
  2. Reines Bioland Bienen-Wachs, mit regelmäßiger Entfernung von Altwachs zur Vermeidung von Rückständen, ist die Grundlage der Bioland Imkerei.
  3. Die Bioland Imkerei stützt sich auf möglichst regionale Kreisläufe und innerbetrieblich erzeugte Betriebsmittel. Dazu möglichst Einsatz von Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen die einfach entsorgbar sind.
  4. Weiterentwicklung der Bioland-Imkerei und Bienenhaltung unter Berücksichtigung tier-ethischer Grundsätze.
  5. Einhaltung sozial-ethischer Grundsätze im Betrieb wie z.B. bei: Entlohnung, Gewinnstreben, Umgang mit Menschen, Solidarität.
  6. Ziel ist die Minimierung des fossilen CO2 Verbrauches pro Einheit erzeugter Imkereiprodukte, bei gleichzeitiger besserer Wertschöpfung. („gutes „Energiehaushalten“)
  7. Demokratische Strukturen mit möglichst großer Mitgliederbeteiligung

Wie Sie erkennen können, sind die Biolandimker keine Gruppe rückwärtsgewandter Sonderlinge, sondern sehen ihre Arbeit durchaus im Kontext globaler Gegenwartsprobleme.

 

Mit den besten Wünschen für das Frühjahr 2012
Jan-Dirk Bunsen