Liebe Honigfreunde und Kunden,

 

nach einer ganz ungewöhlichen Bienensaison finde ich nun die Zeit für diesen Rundbrief.

Ein Honigjahr, welches anfangs viel Sorge bereitete, findet nun sein glückliches Ende. Der Winter war außergewöhnlich lang. Die Bienenvölker kamen sehr geschwächt aus dem Winter. Kleinste Ablegervölkchen konnten nur durch intensive Pflegemaßnahmen durch das Frühjahr gebracht werden. Bis Anfang Juni hatten wir kaum Honig geerntet.

Doch dann kam der Sommer mit subtropischen Temperaturen. Der spät blühende Raps im Hunsrück und die Akazien im Saarland brachten traumhafte Ernten.

Dieser Honigsegen setzte sich in der Lindenblüte in Lothringen und während der allgemeinen Sommerblüte fort. Auch die Edelkastanie im Pfälzer Wald honigte besser, als in den Vorjahren.

Seit langem konnten wir auch wieder Tannenhonig im Schwarzwald und in den Vogesen ernten. Leider hat der nasse August die Tannentracht früh beendet. Dennoch konnten wir hier unsere Vorräte für die nächsten 3 Jahre auffüllen. Tannenhonig gibt es nur etwa in jedem zweiten Jahr; nur in jedem fünften Jahr gibt es eine große Ernte von der Weißtanne.

Für mich ist der Sommer zwar von sehr viel Arbeit bestimmt. Dieses Pensum geht auch häufig an die Grenze der physischen Belastbarkeit. Aber immer wenn ich in grandiosen Landschaften wie dem Pfälzer Wald, den Vogesen oder dem Naturpark Lothringen mit den Bienen unterwegs bin, werde ich entschädigt. Häufig treffen wir den ganzen Arbeitstag keinen Menschen, wenn wir versteckt in entlegenen Wälder an den Bienen arbeiten. In diesem Jahr haben wir oft auf Waldlichtungen übernachtet, wenn das Verstellen der Bienen vom Pfälzer Wald in den Schwarzwald oder in die Vogesen keine Heimfahrt zuließ.

Diese Erlebnisse stecken in jedem Honigglas. Darüberhinaus ist der Honig ein Abbild der Landschaft, in der er von den Bienen eingesammelt wird. Während Millionen von Blütenbesuchen, wird eine Landschaft intensiv von den Bienen durchdrungen.

In dieser Saison konnten wir unsere Arbeitsmethoden weiter verfeinern. Pfiffige Kleingeräte erleichtern uns die manchmal schwere körperliche Arbeit. Im Winter werden wir unsere Lagerhalle mit Lärchenholz verkleiden lassen, damit unsere Betriebsmittel besser vor der Witterung geschützt sind.

Im Nordschwarzwald konnten wir unsere Ortskenntnis ausweiten und haben wichtige Kontakte mit Förstern und Wanderwarten knüpfen können. Dies sind wichtige Vorraussetzungen für die Weiterentwicklung unserer Imkerei.

Um als Wanderimker erfolgreich zu sein, braucht man eine gute Kenntnis der Naturräume und hilfreiche Kontakte.

Zur Zeit ist es um die Bienen ruhig geworden. Die so wichtige Zeit des Loslassens und Entspannes ist gekommen. Unsere Arbeit besteht zur Zeit im Gießen und Ziehen von Bienenwachskerzen.

Ich möchte Ihnen liebe Honigfreunde Gelegenheit geben, an einem großartigen Jahrgang Anteil zu haben. Unser Shop auf dieser Webseite läßt (fast) keine Wünsche offen.

 Jan-Dirk Bunsen