Die Zeitung Die Rheinpfalz hat uns zum Spritzmittel Glyphosat und seinen Auswirkungen auf Bienen interviewt. Sie können den Artikel hier lesen.

Glyphosat hat einen bedeutenden Anteil an einer konventionellen Landwirtschaft, welche wilden Pflanzen, Tieren und natürlich Insekten und Bienen zu wenig Lebensraum und Nahrung beläßt. Heute sind die Äcker weitestgehend frei von Begleitkräutern. Nach der Rapsblüte finden Bestäuber kaum noch Nahrung in der Feldflur. Glyphosat beeinträchtigt die Orientierungsfähigkeit von Bienen während ihres Sammelfluges. Mittlerweile findet man den Wirkstoff gelegentlich im Honig und der Honig kann seine Verkehrsfähigkeit verlieren.

Glücklicherweise gibt es in unserer Region im Pfälzer Bergland noch viele Gebiete mit extensiver Landwirtschaft und Flächen mit wilder Vegetation. Oder unsere Bienenvölker stehen in den Sommermonaten in großen Waldregionen, wo sie Edelkastanien, Linden, Tannen oder Fichten befliegen.

Leider finden die nötigen Weichenstellungen durch unsere Politiker nicht statt. Kaufen Sie als Verbraucher regionale Bioprodukte. Damit haben mehr Landwirte die Möglichkeit, ökologisch zu wirtschaften und ihre Existenz zu erhalten.

 

Liebe Kunden,

am kommenden Wochenende, Samstag den 19. und Sonntag den 20. September sind wir mit unseren Produkten auf dem Bauernmarkt in Speyer. Wir freuen und auf Ihren Besuch!

Ihr Jan-Drik Bunsen

Flugblatt des Bauernmarkts in Speyer

Unser Lehrling Martin Kleine wurde von der Zeitung „Die Rheinpfalz“ zu seiner Ausbildung und der Arbeit in unserer Imkerei interviewt. Sie können den Artikel hier herunter laden.

Liebe Freunde der Imkerei Bunsen,

vor genau 20 Jahren wurde aus einer kleinen Freizeitimker ein Imkereibetrieb, der fortan die Lebensgrundlage für die Familie Bunsen bilden sollte. Zeitgleich traten wir dem Bioland-Verband bei und waren mit einer Handvoll Kollegen eine der ersten Bioland-Imkereien Deutschlands. Dies belegt die Ehrenurkunde, welche uns zu diesem Anlass übergeben wurde:

Was damals mit gerade mal 100 Bienenvölkern begann, ist heute eine der größten und bedeutendsten Bioland-Imkereien Deutschlands geworden. Heute bewirtschaftet die Imkerei mindestens 600 Bienenvölker und beschäftigt in der Saison bis zu vier Mitarbeiter. Fast jährlich schließt ein Auszubildener seine Berufsausbildung als Imker ab. Viele Menschen werden über zahlreiche Vertriebswege mit köstlichem Honig versorgt.

Unsere Bienenvölker leisten einen großen Anteil an der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen in der Pfalz. Bestäubung hat eine Schlüsselfunktion für die Nahrungsketten in unserem Ökosystem. Mit jedem gekauften Glas Honig haben unsere Kunden diese Tätigkeit mit unterstützt.

 In der zurückliegenden Saison haben wir mit unseren Völkern erstmals Blütenpollen geerntet. Dazu wird das Flugloch der Bienenhäuser (Beuten) mit einer Pollenfalle versehen. Die Bienen müssen durch eine Lochblende schlüpfen und streifen dabei den Großteil der Pollenhöschen ab, der sodann in eine Auffangschale fällt. Fast täglich entleeren wir diese Schubladen und trocknen die Pollen sogleich schonend. Es folgen noch einige Reinigungsschritte und der Pollen ist für den menschlichen Verzehr verwendbar. Ab sofort kann der Pfälzer Bio-Blütenpollen auch käuflich erworben werden.

Das Bienenjahr war insgesamt nicht so erfolgreich. Im dritten Jahr in Folge hatten wir keine gute Ernte. Vor allem Akazienhonig und Sommerblütenhonig gab es nur wenig. Die Witterung ist die Hauptursache für schlechte Ernten und kann durch imkerliches Können nicht ausgeglichen werden. Trockenheit oder kühle Witterung während der Blüte lassen keine üppige Nektarsekretion zu. Spätfröste können die ganze Akazienblüte in einer Nacht zerstören und eine Ernte an Honig kurzfristig zunichte machen.

Mit einem Teil der Bienenvölker konnten wir noch eine kleinräumige Tannentracht im Schwarzwald nutzen und die Gesamtsituation verbessern.

Derzeit gestalten wir unsere Honigetiketten um. Das Design wird sich an Gewohntem orientieren. Neu ist die Deckellasche als Gewährverschluss. Alsbald wird eine Maschine die selbstklebenden Etiketten auftragen und uns wird die Arbeit enorm erleichtert werden.

 Neue Honigsorten wird es nicht geben. Das Angebot der Natur ist von Trends unbeeinflußt und schenkt uns das Bewährte und Gute fast jedes Jahr wieder.

Es grüssen der Imker Jan-Dirk Bunsen und sein fleißiges Team der Vierflügler und Zweibeiner.

 Jan-Dirk Bunsen

Das Jahr 2013 neigt sich mit leisen Tönen dem Ende zu und wir können auf ein sehr aufregendes und uns Imker forderndes Bienenjahr zurückschauen. 

Beim Auftakt der Bienensaison Anfang April, stellten wir mit großer Sorge fest, dass doch ein erheblicher Teil unserer Bienenvölker die gewünschte Volksstärke noch nicht erreicht hatte. Diese ist für einen guten Honigertrag jedoch mitverantwortlich. Durch unser beherzigtes Eingreifen konnten wir jedoch die schwachen Völker bis zur Trachtstärke, durch gezielte imkerliche Eingriffe, aufpäppeln.

Der doch sehr verzögerte Blühbeginn der Vegetation und die Ende Mai einsetzende Wärme kamen uns zur Hilfe und die Völker wuchsen in die fortschreitende Rapsblüte hinein, so dass ein Totalausfall der Frühlingsernte ausblieb.

Daraus resultierend, überschlugen sich die Ereignisse und wir mussten die anstehenden Schwarmverhinderungen, Jungvolkbildung, Honigernte, Honigvermarktung und die Vorbereitungen für die anstehende Akazienwanderung in einem sehr gedrungenem Zeitfenster bewältigen.

Anfang Juni kam es dann nach Antritt der Wanderung in die Akazie, ins Potsdamer Vorland, nach kurzer Fahrt zum Motorbrand bei unserem Wander-LKW, welchen wir zum Glück nach einiger Zeit löschen konnten ( ein großes“ Danke“ an die Freiwillige Feuerwehr Dannenfels). Unsere Bienen und wir blieben unverletzt. Aufgrund der defekten Maschine und der nahenden Morgenhitze entschieden wir uns die Völker ins Saarland zu verbringen, welches uns mit einem erheblichen Aufwand und einer schlaflosen Nacht gelang.

Mit einem organisierten Leih-LKW konnten wir weitere Bienenvölker ins Saarland verbringen.

Die dort spät einsetzende Kälte verzögerte und verhinderte teilweise den Blühbeginn der Akazie . Zudem wurde unsere Akazienernte mit einem einsetzenden Unwetter im letzten Drittel der Erntezeit jäh beendet. Dies wirkte sich negativ auf die Erntemenge aus.

Nach der Akazienernte pendelte sich das Arbeitspensum wieder auf „Normal“ ein.

Nun verbrachten wir manche Völkergruppen in die Südpfalz zur Edelkastanienernte, andere fuhren wir nach Frankreich für unseren leckeren Lindenhonig zu ernten.

Die parallel verlaufende Tannenhonigernte verlangte noch einmal unseren ganzen Einsatz. Da unsere Stockwaage im Schwarzwald keine Zunahmen zeigte, fuhren wir mit dem inzwischen neu gekauften Wander-LKW in den Schwarzwald und luden die Bienen in der Abenddämmerung auf, um Sie über ein Netz aus engen Straßen in ein besseres Trachtgebiet ( 50 km entfernt) zu verbringen. Nach kurzem Schlaf unter freiem Himmel, wurden die Bienen im Morgengrauen wieder abgeladen. Diese Bemühungen wurden mit einer guten Ernte belohnt.

Unsere letzte Honigernte führte uns in die tiefen Wälder der Vogesen, wo wir einen Teil unseres schmackhaften, würzigen Tannenhonigs ernten.

Auf Grund der dort gut ausfallenden Ernte mussten wir den Honig leider separat verladen um die Ladekapazität unseres LKW nicht zu überschreiten und ließen somit die Bienenvölker vorerst zurück.

Am nächsten Tag fuhren wir so wieder nach Frankreich, um unsere Bienen zurückzuwandern. Wir kamen erst kurz nach 20 Uhr bei den Bienen an und es herrschten noch Temperaturen weit über 20°C. Auf Grund der vielen Wanderungen saßen alle Handgriffe perfekt und so hatten wir die Bienen sehr schnell verladen.

Danach gönnten wir uns vor Antritt der Heimfahrt noch ein paar ruhige Minuten. Wir tranken eine Tasse Kaffee und erinnerten uns voller Demut und Dank an die zurückliegende Saison, die uns eigentlich keine Zeit zum Durchatmen gab.

Das Antlitz des Vollmondes und die unbeschreibliche Ruhe versetzte uns zusätzlich in Wehmut und wir beschlossen für uns, dass es nichts schöneres gibt, als Imker zu sein.

So freuen wir uns Ihnen auch 2014 mit unseren ausgezeichneten Honigen eine Freude zu bereiten und wünschen für das kommende Jahr, alles Gute.

Auszubildender aus der Vulkaneifel
Markus Nürenberg