Der Herr der Bienenvölker

 

Am 13 April 2007 berichtet  DIE RHEINPFALZ über die Imkerei Bunsen folgendes:
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Dr. Klaus Wallner schreibt im Dt. Bienenjournal 5/2007 auf Seite 26 über die Belastung von Bienenwachs aus heimischen Imkereien mit DEET (N.N-Diethyl-m-toluamid) und die Gefahr der Verunreinigung des Honigs. DEET ist ein insektenabschreckender Stoff und wurde bisher offenbar in vielen Imkereien verwendet. DEET ist als Schädlingsbekämpfungsmittel eingestuft.
In 20% der untersuchten Wachsproben wurde DEET gefunden. In 9% der Fälle sogar soviel, dass die Qualität des Honigs beeinträchtigt werden kann.
In Bioland-Imkereien war und ist dieser Abwehrspray von Anfang an verboten. Wir besänftigen die Bienen bei der Bearbeitung der Völker mit Rauch aus Buchenrinde und faserigem Fichtenholz.
Der eigene Wachskreislauf auf der Basis von Naturbau und Entdeckelungswachs schließt aus, dass DEET über den Wachszukauf die Qualität des Bioland-Honigs gefährden könnte.

Dr. Jan-Dirk Bunsen

Liebe Honigfreunde und Kunden,

unser Bienenvölker befinden sich in der Winterruhe. Sie schlafen dabei nicht. Hält man sein Ohr an die Bienenkästen, so es ein leises Brummen zu hören. Durch die Bewegung der Flügelmuskulatur erzeugen sie Wärme. Gleichzeitig ziehen die Bienen sich zu einer kompakten Wintertraube zusammen. Im Zentrum dieser Traube herschen unabhängig von den Aussentemperaturen immer 20° C.

Bienenvölker sind Meister der Temperaturregulierung ob im kalten Winter oder im heißen Sommer. Daher haben die verschiedenen Rassen der Honigbiene Apis melifera zwischen dem Polarkreis und dem Wüstenrand alle Regionen der Erde besiedelt.

Vor zwei Wochen haben wir unsere Bienenvölker mit Oxalsäurelösung gegen die Varroamilbe behandelt. Da zu dieser Zeit die Bienenvölker nicht mehr brüten, ist die Behandlung jetzt besonders wirksam. Der Behandlungszeitpunkt schließt auch aus, das diese Substanz in den Honig gelangen könnte. Zudem wird Oxalsäure nicht von Wabenwachs aufgenommen. Eine Belastung der Honigwaben ist von daher auch ausgeschlossen.

Ohne sorgfältige Behandlung der Bienenvölker nach der Honigernte und im Winter würden die Bienen an der Varroamilbe zu Grunde gehen. Ohne die Pflege der Imker gäbe es wahrscheinlich keine Honigbienen mehr. Auch eine effektive Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen wäre gefährdet.

In der Imkerei ist es nun ruhig. Unsere Auszubildene Ulrike Nickel besucht die Winterschule in Celle. Die Bienen brauchen uns Imker im Winter nicht weiter.

Lediglich das Abfüllen und Vermarkten von Honig zählt nun zu meinen Aufgaben. Der Winter ist auch die Zeit des Kräftesammelns und der Planungen für die nächste Saison.

Während der nächsten Wochen wird unsere Lagerhalle rundherum mit Lärchenholz verkleidet. Erfolgreiche Imker schaffen auch an anderer Stelle wieder Arbeitsplätze.

Ab Januar werden wir dienstags und samstags den Kaiserslauterner Wochenmarkt auf dem Stiftsplatz besuchen und dort unseren Honig verkaufen.

Wenn Ihnen ein Besuch möglich ist, haben Sie dort auch Gelegenheit einmal alle Honigsorten zu probieren und Fragen zu stellen.

Für das kommende Neue Jahr wünsche ich Ihnen alles Gute

Jan-Dirk Bunsen

Der Winter ist vorüber, die Bienen fliegen bei Temperaturen von 17°C intensiv. Die Bienen sammeln den für sie so wichtigen Blütenstaub und tragen ihn in Form von Pollenhöschen in den Körbchen an den Hinterbeinen in ihren Stock. Der Pollen liefert den Ammenbienen das Eiweiß, welches sie für die Aufzucht der ersten neuen Bienengeneration brauchen.Image

Der milde Winter ließ die Bienenvölker ohne nennenswerte Verluste überwintern. Doch können Regenperioden und Kälteeinbrüche den Bienen noch sehr zusetzen.

In Nordamerika wird derzeit ein Bienensterben von bis zu 70% beklagt. Dort geht man schon von einem Bestäubungsnotstand in den Obstkulturen aus. Die Ursachen sind bisher unbekannt. Die Erklärungsversuche gehen von Gen-Mais mit eingebautem Insektizid über Pflanzenschutzmittel über Bienenkrankheiten.
Solche Winterverluste gab es auch schon in manchen Regionen Deutschlands, in Polen, Spanien oder Frankreich und können immer wieder auftreten.

Im Winter wurde unsere Lagerhalle mit Lärchenholz verkleidet. Nun sind unsere Betriebsmittel besser vor der Witterung geschützt und das Gebäude sieht auch besser aus. Ein Montagetrupp hat dabei Lohn und Arbeit gefunden und ich bin wieder motiviert Honig zu produzieren und zu verkaufen. Image



Seit der Ernte 2006 haben wir eine neue Honigsorte im Programm. Blütenzauber- Auslesehonig aus Pfälzer Landschaften!
Es handel sich dabei um einen Akazienhonig mit Anteilen aus der Waldtracht. Die Bienen haben den Honig so als Mischung auf dem Schloßberg in Otterberg eingetragen.

Seit Januar 2007 verkaufen wir auf dem Wochenmarkt in Kaiserslautern auf dem Stiftsplatz unseren Bioland-Honig. Kommen Sie doch mal vorbei!

Noch ist es relativ ruhig in unsere Imkerei. In zwei Wochen kehren die Mitarbeiter aus der Berufsimkerschule zurück oder finden neue Anstellung bei uns. Ab Mitte April heißt es dann für uns wieder "rennen, rennen, rennen".

J.-D. Bunsen

Warum ist das Bio-Honig, die Bienen fliegen doch wohin sie wollen?

 

Das ist richtig, die Bienen befliegen auch Kulturen der konventionellen Landwirtschaft, zum Beispiel die Rapsfelder. Es gibt jedoch einige Mechanismen, die eine Verunreinigung des Honigs durch Pflanzenschutzmittel verhindern. So würden vergiftete Bienen gar nicht den Rückflug in ihren Stock tätigen können. Eine andere Erklärung ist, das die Behandlung der Pflanzen meistens vor der Blüte stattfindet. Die Nektarien sind in der Blüte so versteckt, dass sie ohnehin nicht getroffen würde. Die Tatsache, dass die meisten Mittel nicht wasserlöslich sind, verhindert einen Übergang in den Saftstrom der Pflanze.

Sollten doch mal Schadstoffe von der Bienen in die Honigwaben eingelagert werden, so werden sie wegen ihrer fettlöslichkeit im Bienenwachs gebunden.

Die meisten Bienenweidepflanzen sind ohnehin unbehandelte Wildpflanzen.

 

Was ist denn dann an Bioland-Honig so besonders?

 

Der Bienenflug spielt als mögliche Quelle von Schadstoffen eine sehr untergeordnete Rolle. Rückstände in Honig sind zumeist Stoffe, die der Imker gegen Krankheiten oder als Hilfsmittel einsetzt.

Daher schreibt Bioland genau vor, welche Mittel gegen die Varroa-Milbe eingesetzt werden dürfen, nämlich Ameisensäure und Oxalsäure. Diese sind der Natur nachgebildet und belasten bei richtiger Anwendung die Bienenprodukte nicht.

Bioland-Imker dürfen auch kein konventionelles und belastetes Bienenwachs zukaufen, sonder erzeugen das Wachs über Naturwaben und Deckelwachs laufend selbst.

Die Beute, das heißt der Bienenstock, darf nur aus Holz hergestellt sein und nur mit unbedenklichen Naturfarben gestrichen sein. Beuten aus Styrodur sind wegen der Gefahr von Ausdünstungen verboten.

Das Winterfutter für Bio-Bienen stammt aus ökologischer Landwirtschaft, damit bei dessen Erzeugung die Umwelt so wenig wie möglich belastet wird.

Die Einhaltung dieser Richtlinien wird jährlich von einer unabhängigen Institution kontrolliert.

 

Warum ist Bioland-Honig teurer als konventioneller Honig oder Bio-Importhonig?

 

Die Erzeugung von Bioland-Honig verursacht höhere Kosten durch die Arbeitsweise, das Bio-Futter und die kostenpflichtige Kontrolle. Dafür erhält der Kunde einen Honig, der keine Behandlungsmittel aus einer Krankheitsbekämpfung enthält, umweltschonend erzeugt wurde und den er bedenkenlos genießen kann.

Importhonig, auch solcher aus Bio-Imkerei kann auf Grund klimatischer Vorteile und Niedrigstlöhnen billiger produziert werden. Mit dem Kauf von regionalem Honig ermöglichen Sie jedoch, dass die Bienen der Imker in ihrer Region Blüten der Kultur- und Wildpflanzen bestäuben. Die Bestäubung der Honigbienen nimmt eine Schlüsselstellung in unseren Ökosystemen ein.

 

Ist ihr Bioland-Honig auch kalt geschleudert?

 

Unser Honig wird bei Zimmertemperatur geschleudert. Auch bei einer Wiederverflüssigung vor dem Abfüllen wird er nur schonend auf maximal 40° C erwärmt. Die Bezeichnung kalt geschleudert ist eigentlich irreführend, wenngleich der Gesetzgeber daran eine Mindestqualität knüpft.

 

Woher weiß der Imker, dass es sich um einen Honig einer bestimmten Sorte handelt. Die Bienen fliegen doch wohin sie wollen?

 

Die Bienen fliegen vor allem die Trachten an, die sich für sie am meisten lohnen. Wir bringen unsere Völker zur richtigen Zeit an den richtigen Ort. Zum Beispiel Ende Mai in Akazienwälder im Saartal oder ab 20. Juni in die Edelkastanienwälder der Südpfalz. Zu diesen Zeiten sind diese Blütenpflanzen das einzige große Nahrungsangebot für die Bienen. Der dort eingetragene Honig wird dann separat geschleudert.

 

Können Sie sicherstellen, dass sich in dem Honig keine Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen befinden?

 

Zur Zeit werden in einigen Regionen Deutschlands schon vermehrt gentechnisch veränderte Maissorten angebaut, deren Pollen von den Bienen auch eingesammelt werden und vorraussichtlich auch im Honig in Spuren enthalten sind. Der Anbau von gentechnisch verändertem Raps beschränkt sich noch auf einzelne Versuchsfelder.

Da Honig ein tierisches Produkt ist, und der Pollengehalt unterhalb des Grenzwertes von 0,9 % liegt, muß nicht auf den Gehalt von GVO hingewiesen werden. Das nützt natürlich wenig, da die meisten Verbraucher jeden Gehalt an GVO im Honig ablehnen.

Die vorgeschriebenen Schutzpflanzungen um gentechnisch veränderte Maisfelder werden von den Bienen überflogen. Es gibt bislang auch keine Langzeitstudien, ob Pollen dieser Maissorten die Bienen nicht schädigen.

Der Bioland-Verband bemüht sich daher politisch Einfluß zu nehmen, und den Anbau von gentechnisch veränderten Bienenweidepflanzen zu verhindern.

 

Warum ist dieser Honig so schön cremig?

 

Es bedarf viel Erfahrung und Sorgfalt um einen Honig optimal cremig in das Glas zu bekommen. Ebenso spielen Faktoren eine Rolle, die der Imker nur schwer beeinflussen kann.

Nach dem Schleudern ist der Honig zunächst flüssig. Früher oder später wird dieser Honig je nach Temperatur und dem Verhältnis von Traubenzucker und Fruchtzucker kristallisieren.

Während der Kristallisation rühren wir den Honig zweimal täglich für 10 Minuten über einen Zeitraum von 4 bis 10 Tagen bis er kurz vor dem Festwerden ist. Das Rühren verhindert, dass sich große vernetzte Traubenzuckerkristalle bilden könnten, die den Honig hart machten und auf der Zunge spürbar wären. Der Eiskonditor arbeitet nach dem gleichen Prinzip.

Eine weitere Hilfe ist es, wenn man in den flüssigen Honig eine kleine Menge Creme-Honig als Starter einrührt.

 

Warum ist dieser Honig so fest?

 

Das Rühren des Honigs bringt nicht immer den gewünschten Creme-Honig. Neben dem Rühren hat nämlich die Temperatur im Abfüllraum einen entscheidenen Einfluß. Für Honige mit einem hohen Anteil an Traubenzucker wie Raps-, Frühlingsblüten- und Sonnenblumenhonig reicht es, wenn die Temperatur nicht über 18° C liegt. Honige wie Lindenblüten-, Edelkastanien- oder Waldblütenhonig werden schön cremig, wenn sie bei maximal 16° C gerührt und abgefüllt werden.

Nicht immer lassen sich diese Faktoren optimal gestalten, vor allem wenn im Herbst noch sommerliche Temperaturen herrschen.

 

Was sind das für weiße Beläge an der Honigoberfläche?

 

Die weißen Beläge, die bei manchen Honigen auf der Oberfläche oder direkt hinter der Glaswand sichbar sind, sind feinste Lufteinschlüsse im Honig. Sie lassen den Honig hier weiß erscheinen. Besonders bei festen und wasserarmen Honigen treten sie auf.

Dies ist lediglich ein Schönheitsfehler, der in einem naturbelassenen Honig auftreten kann.

 

Dürfen Kinder unter einem Jahr Honig essen?

 

Besser nein! Kinder dieses Alters haben noch keine ausreichenden Abwehrkräfte gegen manche Keime. Deshalb hier nur erhitzten Honig verwenden. Es können sich Botulismus-Erreger im Honig befinden. Gleiches gilt auch für Rohmilch wegen Listeriosen.