Das Jahr 2013 neigt sich mit leisen Tönen dem Ende zu und wir können auf ein sehr aufregendes und uns Imker forderndes Bienenjahr zurückschauen. 

Beim Auftakt der Bienensaison Anfang April, stellten wir mit großer Sorge fest, dass doch ein erheblicher Teil unserer Bienenvölker die gewünschte Volksstärke noch nicht erreicht hatte. Diese ist für einen guten Honigertrag jedoch mitverantwortlich. Durch unser beherzigtes Eingreifen konnten wir jedoch die schwachen Völker bis zur Trachtstärke, durch gezielte imkerliche Eingriffe, aufpäppeln.

Der doch sehr verzögerte Blühbeginn der Vegetation und die Ende Mai einsetzende Wärme kamen uns zur Hilfe und die Völker wuchsen in die fortschreitende Rapsblüte hinein, so dass ein Totalausfall der Frühlingsernte ausblieb.

Daraus resultierend, überschlugen sich die Ereignisse und wir mussten die anstehenden Schwarmverhinderungen, Jungvolkbildung, Honigernte, Honigvermarktung und die Vorbereitungen für die anstehende Akazienwanderung in einem sehr gedrungenem Zeitfenster bewältigen.

Anfang Juni kam es dann nach Antritt der Wanderung in die Akazie, ins Potsdamer Vorland, nach kurzer Fahrt zum Motorbrand bei unserem Wander-LKW, welchen wir zum Glück nach einiger Zeit löschen konnten ( ein großes“ Danke“ an die Freiwillige Feuerwehr Dannenfels). Unsere Bienen und wir blieben unverletzt. Aufgrund der defekten Maschine und der nahenden Morgenhitze entschieden wir uns die Völker ins Saarland zu verbringen, welches uns mit einem erheblichen Aufwand und einer schlaflosen Nacht gelang.

Mit einem organisierten Leih-LKW konnten wir weitere Bienenvölker ins Saarland verbringen.

Die dort spät einsetzende Kälte verzögerte und verhinderte teilweise den Blühbeginn der Akazie . Zudem wurde unsere Akazienernte mit einem einsetzenden Unwetter im letzten Drittel der Erntezeit jäh beendet. Dies wirkte sich negativ auf die Erntemenge aus.

Nach der Akazienernte pendelte sich das Arbeitspensum wieder auf „Normal“ ein.

Nun verbrachten wir manche Völkergruppen in die Südpfalz zur Edelkastanienernte, andere fuhren wir nach Frankreich für unseren leckeren Lindenhonig zu ernten.

Die parallel verlaufende Tannenhonigernte verlangte noch einmal unseren ganzen Einsatz. Da unsere Stockwaage im Schwarzwald keine Zunahmen zeigte, fuhren wir mit dem inzwischen neu gekauften Wander-LKW in den Schwarzwald und luden die Bienen in der Abenddämmerung auf, um Sie über ein Netz aus engen Straßen in ein besseres Trachtgebiet ( 50 km entfernt) zu verbringen. Nach kurzem Schlaf unter freiem Himmel, wurden die Bienen im Morgengrauen wieder abgeladen. Diese Bemühungen wurden mit einer guten Ernte belohnt.

Unsere letzte Honigernte führte uns in die tiefen Wälder der Vogesen, wo wir einen Teil unseres schmackhaften, würzigen Tannenhonigs ernten.

Auf Grund der dort gut ausfallenden Ernte mussten wir den Honig leider separat verladen um die Ladekapazität unseres LKW nicht zu überschreiten und ließen somit die Bienenvölker vorerst zurück.

Am nächsten Tag fuhren wir so wieder nach Frankreich, um unsere Bienen zurückzuwandern. Wir kamen erst kurz nach 20 Uhr bei den Bienen an und es herrschten noch Temperaturen weit über 20°C. Auf Grund der vielen Wanderungen saßen alle Handgriffe perfekt und so hatten wir die Bienen sehr schnell verladen.

Danach gönnten wir uns vor Antritt der Heimfahrt noch ein paar ruhige Minuten. Wir tranken eine Tasse Kaffee und erinnerten uns voller Demut und Dank an die zurückliegende Saison, die uns eigentlich keine Zeit zum Durchatmen gab.

Das Antlitz des Vollmondes und die unbeschreibliche Ruhe versetzte uns zusätzlich in Wehmut und wir beschlossen für uns, dass es nichts schöneres gibt, als Imker zu sein.

So freuen wir uns Ihnen auch 2014 mit unseren ausgezeichneten Honigen eine Freude zu bereiten und wünschen für das kommende Jahr, alles Gute.

Auszubildender aus der Vulkaneifel
Markus Nürenberg