Liebe Honigfreunde,
das Honigjahr 2012 startete spät und für uns ohne größere Winterverluste. Wie Sie der Presse entnehmen konnten, sind dagegen auf Deutschland bezogen 25% der Bienenvölker nicht über den Winter gekommen. Auch global gesehen steht es um den Fortbestand der Bienen vielfach nicht sehr gut. Die Ursachen sind in der schwierigen Bekämpfung der Varromilbe und in der Intensivierung der Landwirtschaft, sprich Pestizideinsatz und Blütenarmut zu sehen.
Derzeit sind wir Imker mit dem Abschluss der Saison 2012 beschäftigt. Nahezu alle Bienenvölker stehen bereits auf den Winterstandorten und sind aus Pfälzer Wald und dem Naturpark Lothringen heimgekehrt oder waren in diesem Jahr gar nicht auf Wanderschaft.
Die Spätsommerpflege mit der Varroabekämpfung und der Auffütterung ist in vollem Gange. In Kürze werden alte Königinnen gegen junge, durchsetzungsstarke Herrscherinnen ausgetauscht. Sorgfältige Vorbereitungen auf den Winter sind eine wichtige Voraussetzung für vitale, gesunde und leistungsfähige Bienenvölker für die nächste Saison.
Die Witterung im Honigjahr 2012 ließ keine gute Honigernte zu. Die Frühtracht vor allem in den Höhenlagen des Pfälzer Berglandes war noch zufriedenstellend. Die erste Enttäuschung war jedoch das Ausbleiben der Akazienblüte. Wir konnten keinen eigenen Akazienhonig im Saarland ernten und müssen auf Akazienhonig von Bioland-Kollegen aus anderen Teilen Deutschlands zurückgreifen, um das Angebot einigermaßen aufrecht zu erhalten.
Der Sommer brachte keine Wende, die Witterung blieb unbeständig und kühl, so dass auch die Sommerblumen und die Edelkastanie nur spärlich Nektar für die Bienen anboten. Nach zwei guten Waldhonigjahren hat der Schwarzwald keinen Honig beschert. Hier können wir allerdings auf Lagerbestände zurückgreifen.
Die Gesamthonigernte 2012 liegt etwa 25% unter dem langjährigen Mittel.
Doch es gibt auch Erfreuliches zu berichten. Auch wenn nach 18 Jahren vieles zur Routine wird, entdecken wir immer wieder neue Verbesserungen der Betriebsweise, die uns die Arbeit erleichtern und Energie und Rohstoffe einsparen.
Ab diesem Monat haben wir einen dritten Ausbildungsplatz für den Beruf des Tierwirtes – Fachrichtung Imkerei in unserer Imkerei eingerichtet.
Mit honigsüßen Grüßen
Jan-Dirk Bunsen